Corona-Pandemie, Klimawandel, Krieg in der Ukraine, Energiekrise – aktuell fühlt sich das Leben an wie ein permanenter Ausnahmezustand. Unsere Gesellschaft reagiert zunehmend erschöpft. Sind wir alldem überhaupt noch gewachsen? Das wohlige, sichere Leben, das Krieg, Klimakatastrophen und Verzicht nur aus den Nachrichten kannte, scheint für immer in weite Ferne gerückt. Schaffen wir das? Oder schaffen die Krisen eher uns?

Die spürbaren Einschränkungen – wie etwa bei Reisen oder beim Konsum – verunsichern uns. Dazu durchdringen die Veränderungen immer mehr unser soziales, politisches und kulturelles Leben. Der Wandel ist allgegenwärtig, ein Entrinnen kaum möglich. Doch das erzeugt bei vielen Menschen Ängste, die in Widerstand oder Hilflosigkeit münden. Sind wir Krisen einfach nur ohnmächtig ausgeliefert? Oder kann es uns gelingen, die potenziellen Bedrohungen in echte Chancen umzuformen?

Für den Philosophen Konrad Stadler steht dabei vor allem eines im Fokus – die persönliche Stabilität. Die Neuzeit brachte ein Lebensmodell hervor, das auf ein fortwährendes Höher, Schneller und Weiter setzt. Doch dieser permanente, beschleunigte Wandel passt nicht zum urmenschlichen Bedürfnis nach Sicherheit, Beständigkeit, Verlässlichkeit. Der Mensch erfindet sich nicht jeden Tag neu, sondern braucht viel Kontinuität. In Zeiten starker Umbrüche, in denen einem schier der Boden unter den Füßen weggezogen wird, verstärkt sich die Sehnsucht nach Stabilität. Der Satz „Ich will mein altes Leben zurück“ fällt immer öfter. Dieses Leben wird es jedoch so nicht mehr geben.

Die gute Nachricht: Wir alle können lernen, mit Veränderungen umzugehen. Wichtig ist, die richtige Balance aus Wandel und Stabilität zu finden. Denn erst ein Bewusstsein für Veränderungen macht den Blick frei für einen gewinnbringenden Umgang mit Krisen und Umbrüchen. Wie das genau funktioniert, erklärt Konrad Stadler in der Power Lesson „Beständig in stürmischen Zeiten“ am 9. Februar 2023 um 18 Uhr. Anhand von vier praktischen Beispielen zeigt er, wie wir uns auf Veränderungen einstellen können, wie wir Glaubenssätze hinterfragen und die Angst und den Pessimismus ablegen – um in Zukunft mit ruhiger Hand durch Krisen zu steuern.

Konrad Stadler, geboren 1964, studierte Philosophie und Sozialpädagogik. Seit Mitte der Neunziger Jahre berät er mittelständische Unternehmen und Konzerne bei kulturellen Veränderungsprozessen. Mit seiner differenzierten Sichtweise liefert er Antworten auf die drängenden Fragen, wie wir mit gegenwärtiger und zukünftiger Transformation besser umgehen können. Aktuelles Buch: „Veränderungsbewusstsein – Eine Anleitung zum neuen Umgang mit dem Wandel“ (Business Village Verlag, 24,95 Euro)